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Freie Trauung Textbeispiele - Die wichtigsten Elemente für eine Freie Traurede

Die Ziele einer guten Rede für eine Freie Trauung sind: Das Hochzeitspaar sehr gut zu beschreiben und alle Zuhörer dazu zu bringen, Deinen Worten von Anfang bis zum Ende interessiert zuzuhören.
Hier möchte ich Dir nach über 1.700 Zeremonien und über 1.300 ausgebildeten Rednern und Rednerinnen die wichtigsten zehn Bestandteile, zehn Tipps einer Rede auf einer Freien Trauung mitgeben.

Freier Redner Martin bei der Traufrage

1) Besser persönlich!

Deine Traurede sollte sich ausschließlich um deine Hochzeitspaare drehen. Philosophische Ansätze, Postkartensätze oder gar Gedichte oder kopierte Sprüche gehören nicht in eine Rede in einer Freien Trauung. Diese Sätze kannst Du auf jeder Zeremonie wiederholen und genau das wissen alle Hochzeitsgäste. Eine gelungene Rede auf einer Hochzeit dreht sich ausschließlich um das entsprechende Brautpaar.

Somit wird Deine Rede und damit auch die ganze Trauzeremonie unverwechselbar und wirklich einmalig.
Baue Details aus dem Alltag des Brautpaares ein, wie zum Beispiel die Marke ihres Lieblingsgetränks, ihr Lieblingsrestaurant oder der Name ihres geliebten Haustieres.

2) Die Kennenlerngeschichte - Nicht unbedingt

Für viele gehört die Geschichte, wie sich ein Paar kennengelernt hat unbedingt in eine Hochzeitsrede einer Freien Trauung.

Ich kann davon nur abraten. Die Gäste, gerade die Verwandten und Freunde kennen diese Geschichten in der Regel besser als Du, teilweise waren sie sogar mit dabei. Und warum sollten die Menschen Dir zuhören, wenn Du ihnen etwas erzählst, was sie schon alle wissen? Wenn das Paar dies unbedingt wünscht, können wir die Geschichte und die entsprechenden Stationen kurz zusammenfassen, aber ins Zentrum einer guten Hochzeitsrede gehört viel mehr das Wesen und der Charakter beider Menschen, wie auch das Besondere an ihrer Beziehung, was sie so einzigartig macht.

Freier Redner Martin Lieske mit Brautpaar

3) Rede frei!

Versuche bitte Deine Rede frei zu halten und sie nicht abzulesen. Wenn Du Deine Texte abliest, hörst Du auf, mit den Menschen zu reden, Du wirst zum Vortragenden. Und das erleben wir leider meistens in der Kirche. Aber Dein Paar hat sich bewusst für die Freie Trauung entschieden. Eine gute Hochzeitsrede lebt davon, dass Du die Menschen ansiehst, während Du mit ihnen redest.

Achte nicht auf die perfekte Formulierung Deiner Rede auf der Freien Trauung, sondern lebe durch das freie Reden im Jetzt. Du verlierst Deine natürliche Satzmelodie wenn Du abliest und damit einen großen Teil Deiner Persönlichkeit. Die Zuhörer auf einer Freien Trauung wünschen sich einen Redner, eine Rednerin die sich selbst bleibt und damit natürlich und vor allem glaubwürdig ist.

In einer immer perfekter scheinenden Welt, freuen sich die Menschen über Natürlichkeit und stören sich überhaupt nicht an Fehlern, wie Versprecher. Das heisst nicht, dass Du auf Notizen oder Unterlagen verzichten sollst, aber bitte lese nicht ab.

4) Aufzählungen

Einer der wichtigsten Ideen einer Freien Rede sind Aufzählungen. Sie geben den Menschen Orientierung und machen neugierig: alles gute Voraussetzungen, dass Dir die Menschen auf der Zeremonie folgen werden.
Wenn ich diesen Artikel nach 8 Tipps beende, würdest Du Dich zurecht wundern oder sogar beschweren, wo die letzten beiden Tipps bleiben – das bedeutet: Du bist aufmerksam.
Genau diesen Tipp kannst Du in Deiner Rede verwenden. Hier ein kleines Textbeispiel:

„Ich darf Ihnen heute 3 Dinge verraten, die die Liebe zwischen Anika und Nils einmalig macht.
Erstens: Die beiden haben die Vereinbarung, dass sie jeden Donnerstag Abend zusammen essen gehen und es ist ganz egal, wer die beiden um einen Termin, ein Treffen bittet: Die beiden werden an diesem Tag keine Zeit für uns haben, denn Sie haben sich dieses Versprechen gegeben: Der Donnerstag gehört uns. Zweitens: Ihnen ist es wichtig, sich gegenseitig Raum als Freiheiten zu geben, deshalb…..“

Ich denke, Du merkst hier schon: Eine Rede mit Aufzählung über das Leben des Brautpaares fördert die Aufmerksamkeit ungemein, selbst das Brautpaar will unbedingt alle 3 Punkte wissen.

5) Zitate

Zitate sind natürlich das absolute Salz einer guten Hochzeitsrede einer Freien Trauung. Worte, die das Paar oder auch die Freunde persönlich genauso gesagt haben, sind für alle interessant. Mehr Individualität kann man in einer Rede zur Freien Trauung nicht zeigen.
Ein Satz den beispielsweise der Bräutigam gesagt hat und der die Liebe beschreibt, ist ein wunderschöner Moment in einer Traurede.

Hier erneut ein Textbeispiel einer freien Trauung:
„Seitdem ich Marie kennengelernt habe, bin ich wirklich angekommen.“

Man sollte pro 5 Minuten Redezeit 1 Zitat einbauen. Auch hier gibt es ein „Zuviel“ und mindert am Ende den Wert der Zitate in einer Traurede selbst.

Freier Redner Martin Lieske

6) Nicht länger als 15 Minuten

Die Rede auf einer Trauung sollte zwischen 10 und 15 Minuten liegen. Selbst der beste Redner oder die beste Rednerin sollte diese Redezeit auf Trauungen nicht überziehen.

Also übe Deine Rede besser vorher und achte auch auf die Zeit. Denk immer daran, dass die Menschen an dem Tag nicht zur Hochzeit gekommen sind, um Dich zu hören, sondern um des Brautpaares willen.
Berücksichtige in Deiner Planung, dass der gesamte Ablauf der Hochzeitszeremonie nicht länger als 45 Minuten dauern soll. Du als Freier Trauredner bist in diesem Sinne auch der Zeremonienmeister und verantwortlich für diese wunderschönen Momente. Dazu gehört es, dass Du auch die Uhrzeit im Griff hast.

Ein wunderbares Lob der Menschen ist es, wenn Sie nach der Freien Trauung sagen, dass es ruhig noch ein paar Minuten länger hätte dauern können.

7) Beziehe die Menschen mit ein

Da Du ein*e Redner*in bist und kein*e Vortragende*r, solltest Du die Menschen zu denen Du sprichst, in Deiner Hochzeitsrede mit einbeziehen: Die Trauzeugen, die Eltern, einzelne Freunde, gute Bekannte und natürlich das Brautpaar selbst.

Sprich die Menschen ganz direkt in Deiner Rede an: „Selbst Du Mark sagtest mir, dass….“, „wie schön, dass Du Silvia vor 2 Jahren…“. Oder stell Ihnen eine rhetorische Frage, aber schaue Sie auch unbedingt dabei an. Du ehrst damit die Gäste auf den Trauungen und die Freunde werden Deinen Worten noch lieber zuhören.

Deine Aufgabe ist es also im Vorfeld detaillierte Informationen über die Menschen in Erfahrung zu bringen, von Freunden und Familien wird Dir sicherlich gerne geholfen.
Wie Du diese Gespräche gestaltest und vor allem auch leitest, lernst Du anhand von Praxisbeispielen in der Ausbildung zum Freien Redner, zur Freien Rednerin.

Hier einen weiteren Blogartikel von Martin nachlesen: SPANNUNGSFELDER EINES FREIEN REDNERS

8) Duzen und zwar konsequent

Ganz egal wie alt Du bist, ganz egal wie alt die Gäste sind: Auf einer Trauung duzen wir als Rednerin oder Redner die Gäste. Der persönliche Anspruch an die Freie Trauung erklärt diese Regel.
Es klingt sonst sehr merkwürdig wenn Du über die Besonderheiten der Liebe des Paares sprichst und Sie dabei siezt oder wenn Du der Braut ein Kompliment machst und sie dabei „Frau Meier“ nennst.
Die Brautpaare wollen unbedingt in der Freien Trauung geduzt werden.

Und auch die Zuhörer und Zuhörerinnen wollen mit zum engsten Kreis gehören und empfinden es nicht als Vorrecht, dass Du sie vor allen siezt.

Es gibt allerdings eine Ausnahme: Sprechen wir die Gäste insgesamt an, siezen wir die Menge. Sprechen wir aber einzelne Menschen an, kommt das „Du“ oder eben der Vorname.

9) Emotional Ja - Kitschig Nein

Freier Redner Martin Lieske mit Mikro in der Hand

Natürlich wollen wir als Redner und Rednerinnen auf einer Trauung Emotionen nutzen, um unsere Rede so zu halten, dass die Gäste der Freien Trauung sie wirklich miterleben. Unsere Worte der Traurede sollen schließlich berühren und bewegen. Hierbei dürfen wir allerdings nicht bewusst auf die Tränendrüse drücken, denn dann begeben wir uns in den Bereich der Manipulation.

Schön und bewegende Fakten dürfen wir einbauen, ein ehrliches Lob für die Braut oder den Bräutigam kommt sehr gut an. Was nicht gut ankommt sind Erwähnungen von Krankheiten oder Todesfällen in der Vergangenheit. Wir können natürlich Verstorbene in unserem Ablauf der Freien Trauung erwähnen, allerdings muss danach ein unmittelbarer Wechsel der Atmosphäre stattfinden, damit die Gäste der Trauung nicht in die Trauer abgleiten.

10) Bleib Du selbst

Natürlich wollen wir als Redner und Rednerinnen auf einer Trauung Emotionen nutzen, um unsere Rede so zu halten, dass die Gäste der Freien Trauung sie wirklich miterleben.

Die Gäste einer Freien Trauung wollen Dich sehen und hören wie Du bist. Also nutze bitte auch die Worte und die Satzstellungen in Deiner Traurede, die Du auch sonst in Deinem Alltag verwendest.
Dein Beitrag in der Zeremonie sollte völlig natürlich sein, als wenn Du Deinem besten Freund etwas erzählst.

So erreichst Du immer die Herzen der Familien und Freunde auf einer Freien Trauung und natürlich das Brautpaar selbst. Versuche selbst in Deinen Bewegungen und in Deiner Körperhaltung normal zu sein, alles andere nehmen einem die Gäste nicht ab.

Bringe die Menschen zum Lachen – aber werde nicht albern.
Sei in Deiner Art zu reden nicht steif – aber würdige dennoch den Moment mit Deiner Freude.


Dein Martin Lieske

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Hier noch mal alle Freie Trauung Textbeispiele und Tipps des Artikels zusammengefasst

  1. Konzentriere die Traurede ausschließlich auf das Brautpaar und vermeide philosophische Ansätze, Postkartensätze oder Gedichte.
  2. Vermeide ausführliche Kennenlerngeschichten; betone den Charakter und die Einzigartigkeit der Beziehung.
  3. Halte die Rede frei, ohne abzulesen, um Natürlichkeit und Glaubwürdigkeit zu bewahren.
  4. Nutze Aufzählungen, um die Aufmerksamkeit zu fördern und das Interesse der Zuhörer zu wecken.
  5. Integriere Zitate, vor allem persönliche, um Individualität zu betonen, jedoch nicht übermäßig.
  6. Begrenze die Redezeit auf 10-15 Minuten, um die Aufmerksamkeit der Gäste zu bewahren.
  7. Beziehe die Anwesenden ein, indem du Trauzeugen, Eltern und Freunde direkt ansprichst.
  8. Duze konsequent, um eine persönliche Atmosphäre zu schaffen, es sei denn, du sprichst die Gesamtheit der Gäste an.
  9. Nutze Emotionen in der Rede, aber vermeide bewusstes Drücken auf die Tränendrüse und kitschige Elemente.
  10. Bleibe authentisch und sei du selbst, um die Herzen der Gäste und des Brautpaares zu erreichen.
Heike, Anika und Carina sitzen auf einem Stuhl

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Wir sind für Dich und Deine Fragen da –
Heike, Anika und Carina

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