5 Tipps zur Vorbereitung bei schwierigen Trauerfällen

Es ist so weit. Der Bestatter ruft Dich an und es wird schnell klar: Hier ist ein Mensch viel zu früh verstorben und sehr plötzlich. Dieser Mensch hinterlässt eine Familie und genau mit der sollst Du Dich jetzt treffen.

Aber wie kann ich mich da vorbereiten und wie verhalte ich mich im Gespräch?

Hier meine 5 Tipps zur Vorbereitung und Durchführung der Gespräche besonders schwieriger Trauerfälle:
schwierigen Trauerfällen

1. Erwartungen

Reflektiere welche Erwartungen Du an Dich selbst stellst.

Viele Redner*innen bauen sich einen großen Druck auf und denken, dass sie nun ein Problem vor sich haben, welches sie „lösen“ müssen.

Fest steht, Du kannst als Trauerredner*in keine Probleme lösen und kein Mensch auf der Welt erwartet das von Dir.

Von Dir wird erwartet, dass Du erst zuhörst und dann einen Menschen oder auch eine ganze Familie mit Worten beschreibst. Und das kannst Du: zuhören und reden.

Du wirst keine Trauer nehmen können, denn in der Regel ist Trauer ein Prozess, der durchlebt werden will und muss. Eine echte Hilfestellung kann hier ein*e Trauerbegleiter*in sein, doch Du bist der*die Redner*in.

2. Jedes Gespräch ist anders

Wenn ich eins gelernt habe, ist es, dass man sich auf solch ein Gespräch nicht speziell vorbereiten kann. Ich habe Eltern erlebt, die eine Flasche Rotwein getrunken haben und mit mir auf ihre verstorbene Tochter anstoßen wollten. Ich habe Eltern erlebt, da hat nur die Mutter gesprochen, weil der Vater nicht in der Lage dazu war und ich habe Eltern getroffen, die beide ganz viel geredet haben, dann lachten sie, dann weinten sie und ich habe auch gelacht und auch mal mitgeweint.

Wichtig ist, dass Du offen bleibst für alle Situationen und mit Anker und Herz liebevoll erst den Ablauf besprichst und dann Deine Fragen stellst zu dem Menschen.

Lass Dich auf das, was Dich erwartet, ein. Längere Pausen sind okay. Sich Manches im Nachhinein schriftlich geben zu lassen, wenn die Worte fehlen, ist okay. Es ist alles okay, es gibt kein Richtig und Falsch. Du musst nur offen sein und allem mit einem zugewandten Herzen begegnen.

5 Tipps zur Vorbereitung bei schwierigen Trauerfällen

3. Skizziere wer wo sitzt

Schreibe oder zeichne Dir zu Beginn des Gespräches unbedingt auf, wer wo sitzt und welche Rolle er oder sie innehat. Zum Beispiel: Ganz links am Tisch: Der Bruder, Jonas. In der Mitte: Oma Erna etc.

Warum?

Besonders wenn mehrere Angehörige beim Gespräch dabei sind, hast Du so das ganze Gespräch über vor Augen, wer gerade mit Dir spricht. Dies ist besonders wichtig für Zitate.

Peinlich wäre es, wenn Du nach einer Stunde jemanden fragst: „Wer sind Sie nochmal?“

5 Tipps zur Vorbereitung schwieriger Trauerfälle

4. Plane mehr Zeit ein

Plane etwas mehr Zeit ein als sonst. Die Gespräche in schwierigen Trauerfällen sollten niemals unter Zeitdruck stattfinden. Manchmal brauchen die Angehörigen einfach mehr Zeit, Worte zu finden oder es verlässt auch mal jemand kurz den Raum, um sich zu sammeln.

Die Angehörigen sollen spüren, dass Dir ihr geliebter Mensch so viel wert ist, dass Du nicht auf die Uhr schauen musst und für sie überraschend das Gespräch beendest.

Zeit ist eine hohe Währung.

5 Tipps zur Vorbereitung schwieriger Trauerfälle

5. Nach dem Gespräch

Plane jetzt etwas Zeit für Dich ein. Vielleicht fährst Du nicht gleich nach Hause, sondern gehst Deinen Lieblingsweg spazieren, gönnst Dir einen Kaffee in einem ruhigen Restaurant oder Du rufst erstmal Deine beste Freundin an. Fest steht, dass Du eine große Hilfe schon allein dadurch warst, dass Du zugehört hast, für die Menschen da warst und Dir Zeit genommen hast. Und das passende Bild für Deine Rede findest Du auch. Meine Beipielrede „Das Buch“ aus dem Rednershop kann Dir hier eine große Hilfe sein. Denn: „Auch wenn dieses Kapitel viel zu kurz geworden ist, ist es voller Liebe und Zuneigung“.
Heike, Anika und Carina sitzen auf einem Stuhl

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Heike, Anika und Carina

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